Europameister

„Ich kann es kaum glauben, dass ich mit 22 Jahren jetzt auch ‚Europameister im Kachelofen- und Luftheizungsbau‘ bin. Ich war bei der VEUKO Europameisterschaft im Kachelofenbau dabei, die 2023 in Wels/Österreich auf der ‚Internationalen Fachmesse für Kachelöfen und Keramik‘ stattfand. Angetreten bin ich dort als ‚Deutscher Meister im Ofen- und Luftheizungsbau‘. Diesen Titel hatte ich schon 2020 geholt, nach meiner Gesellenprüfung. Und damit war ich qualifiziert für die Europameisterschaft.

Es ist echt cool und ich freue mich riesig, zu den besten Ofenbauern unter 25 Jahren aus ganz Europa zu gehören. Ich mache diesen Beruf aus Leidenschaft und habe inzwischen auch meinen Meisterbrief.

Bei der Europameisterschaft mussten wir in drei Tagen einen gemauerten Grundofen bauen. Alle nach dem gleichen Plan. Die Keramikfarbe konnten wir wählen. Es kam vor allem auf die Maßgenauigkeit an, dafür gab es die meisten Punkte. Die internationale Jury hat uns immer über die Schulter geschaut, wie sauber und genau wir arbeiten und ob wir die Baustelle sauber halten. Schon während des Prozesses hat die Jury die Ofen-Elemente, die fertig waren, auf Maßhaltigkeit kontrolliert. Denn es kam auf den Millimeter an. Die erste Toleranz, bei der es Punktabzug gab, lag im Bereich von 1 bis 2 Millimetern.

Das Zeitmanagement war natürlich auch wichtig. Man musste sich in den drei Tagen gut organisieren können. Schon vor dem Wettbewerb hatte ich mir ein paar Tricks für den Ablauf des Arbeitsprozesses überlegt. Beim Wettbewerb habe ich mir Schablonen angefertigt, die mir geholfen haben, alles sehr genau hinzubekommen. Der zweite Tag war der stressigste. Aber ich habe ganz gut geplant. Am dritten Tag habe ich dann gewusst, wo ich mir etwas Zeit lassen konnte und wo ich eher auf Genauigkeit achte.

Danach habe ich so viele Nachrichten und Glückwünsche bekommen und musste das Ganze erst mal verarbeiten. Auch Radio Oberösterreich war da und hat ein kurzes Interview mit mir gemacht. 

 

Mit Herzblut dabei


Warum ich so einen Wettbewerb mitmache? Ich will immer Neues lernen, nicht auf dem gleichen Stand bleiben und Erfahrung dazu gewinnen. So ein Wettbewerb ist eine ganz andere Erfahrung und natürlich noch spannender als die tägliche Arbeit, die schon sehr abwechslungsreich ist.

Ich komme ja aus einer Ofenbauer-Familie. Im Betrieb meines Vaters war ich früher während der Schulferien schon dabei und schnell gespürt: Das passt, ist echt super und auch kreativ. Ich habe auch ein paar Praktika in anderen Berufen gemacht, aber keiner konnte mit dem Ofenbauer-Beruf mithalten. Der Beruf ist für mich genau der richtige, mir gefällt die Vielseitigkeit. Da sind wirklich viele Berufe vereint: Mauern, Fliesen legen, verputzen, Stuckateur, Steinmetz, Granitmaterial bearbeiten, Heizungsbauer… eine enorme Bandbreite. Als Ofenbauer machst du jeden Tag was anderes. Und kein Ofen gleicht dem anderen.

Der Ofenbau ist ein lebendiges Handwerk mit Zukunft. Und die Chancen für Auszubildende sind sehr gut, als Ofenheld Karriere zu machen – bis hin zum eigenen Betrieb. Später möchte ich mal unsere Firma übernehmen und das Geschäft weiterentwickeln.“

Ein Beitrag von Jannik Schebesta, Ofen- und Luftheizungsbauer und GVOB-Mitglied 

Viele Infos über Ofenbauer sowie zur Arbeit des GVOB und über deine Vorteile findest du auf

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