Am Beruf des Ofenbauers fasziniert mich, dass er wirklich viele unterschiedliche Berufe vereint: Maurer, Fliesenleger, Elektriker, Stuckateur, Steinmetz, Granitmaterial bearbeiten, Heizungsbauer ... Als Europameister im Kachelofenbau möchte ich den Beruf besonders bei jungen Menschen bekannter machen und halte unter anderem Vorträge an Schulen.
In den Beruf bin ich früh hineingewachsen. Mir hat es immer Spaß gemacht, in den Schulferien bei meinem Vater im Betrieb freiwillig mitzuhelfen. Den Betrieb hat mein Uropa, Erich Schebesta, 1930 in Schönberg in Schlesien gegründet. Vor 90 Jahren! Ich bin jetzt die 4. Generation. Seit 1963 sind wir am Standort Aalen.
Es ist ein tolles Gefühl, wenn ich an einem Ofen gearbeitet habe und dann das Endprodukt sehe. Du verwächst quasi mit deinem Ofen, bist mit Kopf, Hand und Herz ganz nah dran. Und du bist auch wirklich von der Planung bis zur Inbetriebnahme beim Kunden, so ein Projekt kann ein halbes bis ein dreiviertel Jahr dauern. Dieses Ganzheitliche hat kaum ein anderer Beruf.
Ich mache meistens jeden Tag ein Foto von meinem Ofen auf der Baustelle. Wenn ich dann den Fortschritt von jeder Woche sehe und ganz zum Schluss den fertigen Ofen, macht das ein gutes Gefühl und ich bin – zugegeben – auch stolz. Ich finde, mit unserer Arbeit als Ofenbauer leisten wir einen wichtigen Beitrag, um mit natürlichem Brennstoff gesunde Wärme ins Haus zu bringen, damit Menschen sich wohl fühlen.
Die Zukunft sehe ich positiv, wir sind gut ausgebucht. Und wir freuen uns über Nachwuchs, das ist die Zukunft. Unser Auszubildender kam von sich aus auf uns zu. Wir hatten bei seinen Eltern vor einigen Jahren einen Kachelofen errichtet. Meine Botschaft an Schüler, die vor der Berufswahl stehen, lautet: Ihr müsst nicht unbedingt studieren. Vergesst das Handwerk und besonders den Ofenbau nicht, da ist echt Bedarf und es ist ein cooler Beruf! Aus dieser Ausbildung kann man viel machen, bis hin zum eigenen Betrieb.
Die Mitgliedschaft im GVOB ist mir wichtig. Hier engagiere ich mich als Markenbotschafter besonders für den Ausbildungsnachwuchs und die Jungmeister. Der GVOB ist eine starke Kraft, eine Stimme, die gehört wird und mehr für unsere Branche erreichen kann – von der Interessenvertretung auch in der Politik über Marketing, PR und Messeaktivitäten bis zur Ausbildungsunterstützung.
Ein Beitrag von Jannik Schebesta, Europameister im Kachelofenbau, Mitglied des GVOB
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